KW-Kalender 2023


2. Januar 2023


Liebe Leser*innen dieser Internetseite,


zunächst einmal wünsche ich Allen ein gutes neues Jahr!!!

Wie bereits im Adventskalender 2022 angekündigt habe ich mir für das neue Jahr ein neues Projekt ausgedacht. Zu Beginn einer jeden Kalenderwoche werde ich meine Gedanken zu einem bestimmten Begriff mit Euch/Ihnen teilen. So soll nach und nach ein Jahreskalender entstehen, der mir und Euch/Ihnen 52 Mal einen Impuls für die folgende Woche gibt.
Ich danke meinen alten und neuen Inspirationsquellen Ulla, Eva, Alina, Lisa, Mechthild, Daniela und Stefanie!


Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch/Ihnen

Claudia Niederer




13. KW
SELBSTHEILUNGSKRÄFTE


Anfang der letzten Woche hatte ich mir bei der Gartenarbeit eine riesige Blase am Daumen meiner gelähmten Hand zugezogen.
Seitdem beobachte ich fasziniert die äußere Wundheilung, die mein Körper ganz alleine schafft.
Anscheinend hat sich in meinem Kopf auch eine innere Wundheilung vollzogen. Nach meinem Schlaganfall vor fast 7 Jahren war ich lange Zeit nicht mehr in der Lage, einem Gespräch zu folgen, wenn gleichzeitig andere Personen am Tisch ein Gespräch führten. Inzwischen kann ich wieder meine Aufmerksamkeit so auf mein Gegenüber fokussieren, dass mich Nebengeräusche nicht mehr stören.
Damit sich die Selbstheilungskräfte voll entfalten können, müssen aber die Bedingungen stimmen. Bei einer äußeren Wunde ist wichtig, sie zunächst zu reinigen und zu desinfizieren. Bei meiner inneren Wunde "Schlaganfall" mache ich verschiedene Faktoren für das Wirken meiner Selbstheilungskräfte verantwortlich. Neben dem Abbau von Stress-Faktoren und dem Üben gesundheitsfördernder Gedanken versuche ich auch immer mehr, mich gesundheitsfördernd zu verhalten. Noch in dieser Woche werde ich z. B. ein Probetraining in einem Fitness-Studio absolvieren und mich dann wahrscheinlich anmelden.






12. KW
FREUDE


Heute bereiten mir mehrere Dinge Freude: Frühlingsanfang, der 23. Geburtstag meiner linken künstlichen Hüfte, der gleich folgende Einkauf mit meinem Mann bei einem italienischen Großhändler und die Fertigstellung meiner neuesten Perlenwebkette im Laufe des Tages.
Aber es gibt auch Tage, an denen man den Eindruck hat, dass nichts geklappt oder nichts Freude bereitet hat. Sich abends, spätestens wenn man im Bett liegt, auf die Suche nach einem positiven Erlebnis des Tages zu begeben, lohnt sich dennoch! Vielleicht war der Moment nur kurz (ein angenehmer Duft, ein schöner Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, die "Unterhaltung" zweier Amseln, ein leckeres Essen, leichter Nieselregen im Gesicht etc.), aber die Erinnerung daran weckt positive Gefühle und man kann vielleicht mit einem Gefühl der Dankbarkeit einschlafen.
Für mich bewährt hat sich auch das Anlegen einer Freude-Liste: Alles, was einem Freude macht, was Kraft schenkt und was einem zum Lachen bringt, wird auf ein Blatt geschrieben. Im "Notfall" kann man diese Liste angucken und mindestens eine Sache davon in die Tat umsetzen, um den belastenden Gedanken und Gefühlen ein Gegengewicht zu geben.







11. KW
WAHLMÖGLICHKEITEN


Das Leben bietet eine Fülle von Wahlmöglichkeiten. So hatte ich nach meinem Schlaganfall die Wahl, entweder meinen (zunächst) verlorengegangenen Fertigkeiten lange nachzutrauern oder mich letztendlich über Das zu freuen, was noch möglich war und fest an die eigenen Fortschritte zu glauben.
Natürlich sind manche Wahlmöglichkeiten nicht mehr vorhanden. So kann ich nicht mehr zwischen PKW- und ÖPNV-Benutzung wählen. Auch die Auswahl von Urlaubszielen ist eingeschränkt.
Aber jeden Tag auf`s Neue kann ich mich dafür entscheiden, an der Verbesserung meiner Motorik und meiner Sprache zu arbeiten, trotz Einschränkungen Sozialkontakte zu pflegen, neue Hobbies zu entdecken etc.
Eine Wahlmöglichkeit liegt mir allerdings besonders am Herzen und ist eng verknüpft mit dem Thema der letzten Woche "Hilfe annehmen". Wenn mir Hilfe angeboten wird, möchte ich frei entscheiden können, ob ich das Hilfsangebot annehme oder nicht. Leider erlebe ich es aber immer wieder, dass Diejenige / Derjenige, die / der Hilfe angeboten hat, mit der Ablehnung ein Problem hat ...







10. KW

HILFE ANNEHMEN


Auf der Suche nach einem GIF für meine Sonntags-Story auf INSTAGRAM habe ich folgenden Spruch entdeckt:
" Asking for help is taking care of yourself".
Bisher habe ich diesen Aspekt der Selbstfürsorge noch nicht genügend beachtet. Um Hilfe bitten oder Hilfe annehmen war für mich immer eng mit negativen Gefühlen wie Scheitern und Versagen verknüpft. Nur bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich frühzeitig gelernt, aktiv um einen Sitzplatz zu bitten.
Dass durch die Vermeidung einer Bitte um Hilfe auch massive Missverständnisse auftreten können, zeigt folgende Episode aus meinem ersten Leben. Bevor ich meine erste künstliche Hüfte erhielt, konnte ich wegen massiver Schmerzen kaum noch laufen. An meinem Arbeitsplatz im Krankenhaus war jeder Schritt für mich eine Qual, so dass ich z. B. die Krankenschwestern gebeten habe, für mich zum Kopierer zu gehen. Da ich meine Schmerzen nicht erwähnt hatte, hielten mich die Krankenschwestern daraufhin für hochnäsig. Nach einem klärenden Gespräch haben mir die Krankenschwestern sämtliche zusätzlichen Wege bereitwillig abgenommen. Voraussetzung für dieses Gespräch war aber die eigene Akzeptanz meiner Einschränkungen und der sich daraus ergebenden Folgen - ein wichtiger Weg zur eigenen Krankheitsbewältigung.
Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, öfter um Hilfe zu bitten und auch mehr die positiven Aspekte eines Hilfsangebotes zu sehen. Die Person, die Hilfe anbietet, handelt ja in positiver Absicht und nimmt wahr, dass das Ausführen einer Aktivität schwierig für mich ist. Wenn ich diese Hilfe annehme, erweise ich mir selbst einen Gefallen und erleichtere mein Leben.







9. KW
WÜNSCHE


In den ersten 2 Jahren nach meinem Schlaganfall war ich so mit mir selbst und dem Erreichen meiner selbstgesteckten Ziele beschäftigt, dass ich Gedanken über meine sehnlichsten Wünsche keinen Raum gegeben habe - abgesehen von dem Wunsch, noch möglichst viel gemeinsame Zeit mit meinem Mann verbringen zu können.
Seit den letzten Jahren melden sich aber immer häufiger meine Wünsche, die sich wieder wie früher hauptsächlich um das Reisen drehen. Nach einigen Kurzreisen an meine geliebte niederländische Nrdseeküste hatte sich seit dem 31. Oktober 2021, an dem in der Nacht Nordlichter auch über Deutschland zu sehen waren, hatnäckig folgender Wunsch in meinem Gehirn festgesetzt: Einmal in meinem Leben Nordlichter sehen!
Genau heute vor 1 Woche wurde mein Wunsch in Tromsö / Nordnorwegen Wirklichkeit! Deshalb veröffentliche ich heute auch ausnahmsweise Photos.
Mutig geworden durch meine erste Flugreise nach meinem Schlaganfall erweitern sich natürlich jetzt die Möglichkeiten für meine Reise-Wünsche







8. KW
GEDULD


Als Ergotherapeutin hat es mir viel Geduld abverlangt, bei dem Training der Aktivitäten des täglichen Lebens dem Schlaganfallbetroffenen nicht vorschnell zum Beispiel beim Anziehen einer Hose mit einer Hand zu helfen.
Als Ärztin in der Kinder- und Jugendklinik habe ich mich oftmals in Geduld üben müssen: Sei es bei der langwierigen Behandlung eines chronisch kranken Kindes oder bei den Gesprächen mit Eltern.
Später im Gesundheitsamt habe ich gelernt, dass man geduldig den richtigen Zeitpunkt für die Vorstellung eines neuen Projektes abwarten muss, damit Aussicht auf Genehmigung von oberster Stelle bestand.
Jetzt in meinem zweiten Leben kommt es mehr auf die Geduld mit mir selber an…
… und dies fällt mir weitaus schwerer als Geduld zu üben im beruflichen Kontext.
Da ich immer noch so schnell und kreativ denke wie vor meinem Schlaganfall, versuche ich manchmal wider besseres Wissen, auch so schnell wie früher zu sprechen. Aufgrund meiner immer noch vorhandenen Dysarthrie und Sprechapraxie ist dieses Vorhaben aber meist zum Scheitern verurteilt.
Auch muss ich akzeptieren, dass meine Gehstrecke, die ich mit meinem Stock bewältigen kann, von meiner Tagesform abhängt. Mit bleibt dann nichts anderes übrig, als geduldig den Tag zu erwarten, an dem es wieder besser mit dem Gehen klappt.







7. KW
BEHARRLICHKEIT


Dieser Begriff bedeutet für mich Folgendes: Mit dem Einsatz aller mir zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Fertigkeiten auf das Erreichen meines (selbstgesteckten) Ziels hinzuwirken, auch wenn manchmal Stillstand oder sogar Rückschritt auf dem Weg dorthin eintreten.
Kurz gesagt: Dran bleiben und immer das Ziel vor Augen haben !!!
Seit meinem Schlaganfall vor über 6 1/2 Jahren boten sich mir noch mehr Gelegenheiten als in meinem ersten Leben, meine Beharrlichkeit unter Beweis zu stellen.






6. KW
MEILENSTEINE


Während meiner Ausbildung lernte ich viel über die Meilensteine der kindlichen Entwicklung. Zum Beispiel war mit Erreichen des Meilensteins "Freies Gehen" das Kleinkind nun in der Lage, seine Umgebung noch intensiver erkunden, durch das erweiterte Bewegungsspektrum seinen Körper anders und besser wahrzunehmen und aktiv Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen.
Da ich in den ersten Tagen nach dem Schlaganfall wie ein kleines Kind auf die Hilfe von Anderen angewiesen war, setzte ich mir selbst zukünftige Meilensteine. Ein wichtiger Etappensieg auf dem Weg zum Erreichen des Ziels "Selbständigkeit bei den Verrichtungen des alltäglichen Lebens" war zum Beispiel der Eintausch der Bettpfanne gegen Toilette.






5. KW
ZIELE


Bereits während meiner Ergotherapie-Ausbildung hatte ich gelernt, im Therapieplan für den Patienten individuelle kurz-, mittel- und langfristige Ziele aufzustellen. In meiner Jugend standen für mich die langfristigen Ziele wie Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin werden, eine Familie gründen etc. im Vordergrund. Nach meinem Schlaganfall war es jedoch besser für meine Psyche, mittel- und vor allem kurzfristige Ziele zu formulieren, die ich in absehbarer Zeit erreichen konnte und mir somit immer wieder kleine Erfolgserlebnisse bescherten.
So freue ich mich heute darüber, wenn ich nach meinem ersten Kaffee am Morgen noch vor dem Frühstück eine halbe Stunde Gelenkyoga (Yogaübungen im Sitzen) durchgeführt habe. Danke Ulla!!!





4. KW
VORBILDER


Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, so habe ich schon in früher Kindheit nach Vorbildern Ausschau gehalten, an denen ich mich orientiert habe. An meiner Oma mütterlicherseits habe ich ihre Ehrlichkeit und ihr konsequentes Verhalten bewundert. Meine Großtante hat mir mit ihren Nähkünsten imponiert. Die Kochkünste meiner Mutter waren bemerkenswert. Mein Vater hatte viele Fähigkeiten, die ich bewundernswert fand, zum Beispiel seine positive Lebenseinstellung.
Eine ergiebige Quelle auf der Suche nach Vorbildern war für mich anscheinend aber auch das Fernsehen. An der „bezaubernden Jeannie“ faszinierte mich vor allem, wie sie nur mit einem Blinzeln und Verschränken der Arme ihre Wünsche wahr werden ließ. Dahinter steckte für mich keine Zauberei, sondern die Macht der Gedanken.
„Dr. med. Marcus Welby“ war für mich der Inbegriff eines guten Arztes. So wie er wollte auch ich später meinen Patienten zuhören und ihnen immer helfen können.
An einen Film kann ich mich aber besonders gut erinnern, obwohl ich damals erst 11 Jahre war. Vielleicht auch deshalb, weil ich ihn unmittelbar vor einem längeren Krankenhausaufenthalt gesehen hatte. Der Film „Und wieder spring´ ich über Pfützen“ handelt von einem Jungen, dessen sehnlichster Wunsch es ist, einmal reiten zu können. Doch er erkrankt an Kinderlähmung. Wie er es schafft, mit eisernem Willen und mit Unterstützung seiner Familie seinen Traum doch noch wahr werden zu lassen, hat mich nachhaltig beeindruckt. Genau so wollte ich auch kämpfen, um nach meiner komplizierten Hüft-Operation wieder auf die Beine zu kommen!!!
Heute brauche ich mir keine Fernsehserien oder Kinofilme anschauen, um Vorbilder zu finden. Seit meinem Schlaganfall bin ich umgeben von Vorbildern. Da ist Elisabeth, die es in den Jahrzehnten nach ihrem Schlaganfall gelernt hat, ein Hilfsangebot nicht nur zu akzeptieren und anzunehmen, sondern auch zu würdigen. Das schaffe ich zwar immer noch nicht, aber ich bin zumindest gedanklich auf dem Weg… Oder Kai, der 8 Jahre nach seiner Hirnblutung immer besser spricht und läuft, weil er nie den Glauben an die eigenen Fortschritte verloren hat. Ich könnte noch viele Personen nennen, die mich durch ihre Taten dazu ermutigen, mir immer wieder neue Ziele zu setzen. Ich danke Euch Allen!!!



 


3. KW

ERINNERUNG


Der Tod der Bekannten, die Anfang des Jahres an einem Schlaganfall verstorben ist, lässt mich gedanklich immer noch nicht los, zumal die Beerdigung noch stattfinden wird.
Trude Herr hat einmal gesungen "Niemals geht man so ganz   Irgendwas von mir bleibt hier". So bleibt auch nach dem Tod die Erinnerung an den Menschen, der mir viel bedeutet oder der mich nachhaltig beeindruckt hat. Gemeinsame Erlebnisse, typische Äußerungen und vor allem das Gefühl, das man beim Zusammensein mit diesem Menschen hatte, tauchen manchmal wie eine Art flashback in meinen Gedanken auf.


Erinnerung ist auch eine meiner Kraftquellen. Vor allem in der ersten Zeit nach meinem Schlaganfall habe ich mir oft gedanklich aufgelistet, welche Krisen ich schon in meinem Leben bewältigt habe und was mir dabei geholfen hat. So hat mir beispielsweise mein medizinisches Wissen enorm geholfen: Zu wissen, dass das Gehirn über Areale verfügt, die bisher nicht genutzt wurden, und zudem andere Hirnareale Funktionen übernehmen können, hat meinen Glauben an die eigenen Fortschritte gestärkt.


Die Erinnerung an Dinge, die ich aufgrund meiner körperlichen Behinderung nicht mehr ausüben kann, erfüllt mich glücklicherweise nicht mit Wehmut. Denn was mir keiner mehr nehmen kann, ist mit der Erinnerung aufkommende positive Gefühle. So bleibt mir zum Beispiel die Erinnnerung und die damit verbundenen Glücksgefühle an eine Delfinschule, die uns bei einem Tauchgang in 20 Metern Tiefe an der Meeresoberfläche überholte. Und das Schöne ist: Dieses Gefühl ist jederzeit (auch ohne lästiges Gerödel vor dem Tauchgang) abrufbar!!!





2. KW

DANKBARKEIT


Eigentlich wollte ich heute zu einem anderen Begriff meine Gedanken aufschreiben. Aber am Wochenende habe ich vom Tod einer Bekannten erfahren, die im Alter von 51Der Tod der Bekannten, die Anfang des Jahres an einem Schlaganfall verstorben ist, lässt mich gedanklich immer noch nicht los, zumal die Beerdigung noch stattfinden wird.
Trude Herr hat einmal gesungen "Niemals geht man so ganz
Irgendwas von mir bleibt hier". So bleibt auch nach dem Tod die Erinnerung an den Menschen, der mir viel bedeutet oder der mich nachhaltig beeindruckt hat. Gemeinsame Erlebnisse, typische Äußerungen und vor allem das Gefühl, das man beim Zusammensein mit diesem Menschen hatte, tauchen manchmal wie eine Art flashback in meinen Gedanken auf.
Erinnerung ist auch eine meiner Kraftquellen. Vor allem in der ersten Zeit nach meinem Schlaganfall habe ich mir oft gedanklich aufgelistet, welche Krisen ich schon in meinem Leben bewältigt habe und was mir dabei geholfen hat. So hat mir beispielsweise mein medizinisches Wissen enorm geholfen: Zu wissen, dass das Gehirn über Areale verfügt, die bisher nicht genutzt wurden, und zudem andere Hirnareale Funktionen übernehmen können, hat meinen Glauben an die eigenen Fortschritte gestärkt.
Die Erinnerung an Dinge, die ich aufgrund meiner körperlichen Behinderung nicht mehr ausüben kann, erfüllt mich glücklicherweise nicht mit Wehmut. Denn was mir keiner mehr nehmen kann, ist mit der Erinnerung aufkommende positive Gefühle. So bleibt mir zum Beispiel die Erinnnerung und die damit verbundenen Glücksgefühle an eine Delfinschule, die uns bei einem Tauchgang in 20 Metern Tiefe an der Meeresoberfläche überholte. Und das Schöne ist: Dieses Gefühl ist jederzeit (auch ohne lästiges Gerödel vor dem Tauchgang) abrufbar!!!
Jahren an einem Schlaganfall verstorben ist. Ich war 52 Jahre, als ich einen Schlaganfall erlitt…
Dieses Ereignis hat mich wieder daran erinnert, dass ich enormes Glück hatte. Es hätte auch bei mir ganz anders ausgehen können. Ich empfinde daher eine tiefe Dankbarkeit, dass ich noch lebe. Zwar musste ich meinen Beruf als Ärztin aufgeben und kann nicht mehr Alles so wie früher machen. Aber ich empfinde mein 2. Leben als großes Geschenk. Ich bin unendlich dankbar, dass ich schon 6 1/2  "Plus"-Jahre mit meinem Mann, meiner Verwandschaft und meinem Freundeskreis verbringen durfte. Diese Zeit und mit ihr die Erinnerung an sehr viele schöne Momente kann mir keiner mehr nehmen!!!
Deshalb heißt mein Slogan auch „Schlagartig ist Alles anders - aber nicht unbedingt schlechter!!!“




1. KW

AUSPROBIEREN


Mein Vater, der eines meiner großen Vorbilder war, hat den Spruch "Probieren geht über Studieren" intensiv vorgelebt. "Das kann ich nicht" konnte man seiner Meinung nach erst dann sagen, wenn man eine Tätigkeit zumindest ausprobiert hatte. Ausprobieren beinhaltet für mich damit auch den zielgerichteten Blick nach vorne in die Zukunft.
Schon in meinem 1. Leben hatte ich gerne etwas Neues ausprobiert. Aber erst in meinem 2. Leben nach dem Schlaganfall ist Ausprobieren das zentrale Thema geworden:


  • Ausprobieren, was trotz Einschränkung noch geht
  • Ausprobieren, welche Fertigkeiten ich mir durch tägliche Übungen wieder zurückerobern kann (das ist dann das neue "Alte")
  • Ausprobieren, wie ich auf andere Weise eine Tätigkeit ausführen kann


Im kommenden Jahr möchte ich gern wieder etwas für mich völlig Neues ausprobieren. So habe ich meinen Mann gebeten, mir das Alphornspielen beizubringen. Denn ein Alphorn kann man gut mit einer Hand halten!