Entlass- & Cage-Management
ENTLASS-MANAGEMENT
In engem Zusammenhang mit den ersten Phasen der neurologischen Rehabilitation steht die Beratung des Betroffenen und der Angehörigen vor Entlassung aus der Akutklinik bzw. der Rehabilitationseinrichtung. Möglichst frühzeitig soll der individuelle Bedarf für die Anschlussversorgung ermittelt und ein Entlassplan verfasst werden. Dies geschieht idealerweise in einem multidisziplinären Team, das aus ärztlichem, pflegerisch tätigem und therapeutischem Personal sowie dem Sozialdienst besteht. Vorrangiger Ansprechpartner ist in der Regel der Sozialdienst.
Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung KBV können im Rahmen des Krankenhaus-Entlassmanagements folgende Leistungen veranlasst werden:
Rechtliches Hintergrundwissen zum Entlassmanagement liefert folgende Seite des Bundesgesundheitsministeriums:
CASE-MANAGEMENT
Das Beta-Institut gemeinnützige GmBH definiert Case Management folgendermaßen: "Case-Management steht für die individuelle Begleitung von Menschen während einer Erkrankung bzw. schweren Lebenssituation. Konkret erfolgt nach der Ermittlung des jeweiligen Unterstützungsbedarfs eines Patienten die Koordination medizinischer und sozialer Dienstleistungen. Case Management dient auch der effektiven und effizienten Steuerung von Leistungen im Gesundheitswesen." In enger Kooperation mit dem Klinikum Augsburg hat das Beta-Institut gemeinnützige GmBH von 07/2005 bis 09/2011 das Modellprojekt "PatientenNetz: Augsburger Begleitstelle Schlaganfall" durchgeführt:
Von 2010 bis 2015 wurde ein vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW gefördertes Lotsen-Projekt gefördert. 140 ehrenamtlich tätige Personen wurden ausgebildet, um für Menschen mit Behinderung bzw. chronischer Erkrankung Wegweiser*innen und Vermittler*innen zu sein. Im Regierungsbezirk Köln sind noch 19 Personen in dieser Funktion tätig:
Als Case-Manager fungieren auch die Schlaganfall-Lotsen, die seit einigen Jahren in enger Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe ausgebildet und eingesetzt werden. Die Schlaganfall-Lotsen haben meist eine abgeschlossene pflegerische oder therapeutische Ausbildung und begleiten die Betroffenen und ihre Familien nach dem Schlaganfall ein Jahr lang (siehe Modellprojekt "STROKE OWL" in Ostwestfalen-Lippe). Bereits im Krankenhaus erfolgt die Kontaktaufnahme zu den Schlaganfall-Patienten, danach besuchen die Lotsen die Betroffenen sowohl in der Rehaklinik als auch später zu Hause und halten telefonisch Kontakt. Finanziert werden die bisherigen Lotsen-Projekte, die an unterschiedliche Einrichtungen angegliedert sind, von Städten, Krankenhäusern, Ärzteverbänden oder Fördervereinen. In Bonn und Umgebung gibt es leider bisher keine Schlaganfall-Lotsen.
Für Eltern schlaganfallbetroffener Kinder (immerhin an die 5.000 Betroffene in Deutschland!) bietet die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe Beratung durch zwei Schlaganfal-Kinderlotsen an:
Schlaganfall-Helfer*innen begleiten und unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen in ihrem Lebensalltag. Sie sind ehrenamtlich tätig und sollten über die Versorgungstrukturen am Wohnort des Betroffenen gut informiert sein, um z. B. einen Kontakt zu einer Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe anzubahnen. Ähnlich wie bei den Schlaganfall-Lotsen ist eine kontinuierliche Begleitung über einen längeren Zeitraum vorgesehen. Über die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe kann man sich bei Interesse zur Schlaganfallhelferin/zum Schlaganfallhelfer ausbilden lassen (den theoretischen Teil kann man neuerdings auch online absolvieren):
In Bonn bietet Heiko Neumann als ehrenamtlicher Schlaganfallhelfer individuelle Beratung und Unterstützung an. Eine kurze e-mail an der1neumann@googlemail.com genügt, um mit ihm in Kontakt zu treten. Vielen Betroffenen sind seine Beiträge auf seinem YouTube-Kanal auch eine große Hilfe: